Offener Brief an „die Grünen“

Mal etwas politisches (eigentlich wollten wir uns aus diesem Bereich heraushalten). Das Thema bewegt und tangiert jedoch jeden begeisterten Motorradfahrer:
„Die Grünen“ betreiben bekanntlich seit Jahren eine fortschreitende Diskriminierung der Motorradfahrer. Laut und böse sind wir. Fahrgeräusche sind stets Lärm.
Dies erinnert etwas an die dunkelsten Zeiten der Inquisition: Grüne reisen durch das Land um Ketzer und Hexen (Motorradfahrer) aufzuspüren und diese mit Hilfe der moralischen Erhöhung auf dem Scheiterhaufen (Fahrverbote, Kontrollen, Streckensperrungen) brennen zu sehen. Gläubige (Wähler) denunzieren Verdachtspersonen und erfreuen sich an deren Schicksal.
OK, vielleicht etwas zu weit ausgeführt…
Allerdings handelt es sich beim Motorradfahren im Grünen Duktus um „nicht notwendige Freizeitbeschäftigungen„, bei denen „fossile Rohstoffe verbrannt„, „Abgase erzeugt„, „Lärm produziert“ und „Anwohner genervt“ werden. Insofern sind wir dann doch alle Antichristen?
So das gängige Framing, welches sich immer mehr verfestigt, Wählerschaft, Presse und TV sei Dank. Erste Banner hängen an beliebten Strecken im Sauerland, die ehemalige Revoluzzerpartei ist bei den Spießbürgern, Denunzianten und Bucklern angekommen. Wenn doch endlich das Gras legalisiert würde, könnten sich diese Ökosozialisten mal so richtig tiefenentspannt zurücklehnen.
Wenn es nun um den Einfall Motorrad fahrender, „lärmender Horden“ in die beschaulichen Sauerland-Ortschaften an den Wochenenden geht, gibt es ein probates Mittel, nein, das Mittel der Wahl dieser Partei:
Verbote
Mit Verboten kennen sich die Grünen nämlich bestens aus: Fleisch, Grillen, Alkohol, Rauchen, Autos, Motorräder, Konzerte, Fast Food… die Liste der angestrebten Verbote dieser Tempolimit-Partei ist noch deutlich länger.
Moto e.V. hat nun die Faxen dicke und sich mit einem offenen Brief an die Fraktion der Grünen gewandt und um Stellungnahme gebeten.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Bereits am 28.10.2020 wurde durch die Partei Bündnis 90/Die Grünen eine Drucksache im Bundestag eingereicht. Im Interesse der Motorradfahrerenden hat auch MOTO reagiert und die Verfasser am 12.11.2020 und nochmals am 11.01.2021 zu einer Stellungnahme aufgefordert. Auf diese Stellungnahme warten wir als Bürger, Wähler und Betroffene allerdings vergeblich.
Unseren Brief möchten wir euch an dieser Stelle nicht vorenthalten und fordern Bündnis 90/Die Grünen nachdrücklich auf Stellung zu nehmen.
Es ist für uns nicht nachvollziehbar und schade, dass wieder einmal nur über und nicht mit Bikern gesprochen wurde. MOTO e.V. steht zu seinem Leitspruch. Die Biker im Dialog sind weiterhin offen für einen konstruktiven Austausch.
Sehr geehrte Damen und Herren der Fraktion der Grünen,
mit Erstaunen nehmen wir Ihren Antrag an den Deutschen Bundestag zu dem Thema “Motorradfahren ohne unnötigen Lärm” zur Kenntnis. Hier stellt sich bereits die Frage: Was ist unnötig?
Mit unseren Kundgebungen brachten wir sehr deutlich zum Ausdruck, dass wir als Dialogpartner zur Verfügung stehen.
In Ihrem ergänzenden Antrag zu der Drucksache 125/20 wird das Angebot der Motorradfahrenden nicht erwähnt und somit die Möglichkeit ignoriert, alle Beteiligten an einen Tisch für einen fairen Interessenausgleich aller zu bringen.
Wir schicken vorweg, dass das Motorrad ein gleichwertiges Fahrzeug neben Pkws und Fahrrädern ist und nicht nur der individuellen Freizeitgestaltung dient. Ebenso stellten wir in unseren Gesprächen mit vielen Motorradfahrenden fest, dass der durchdringende Sound eher nebensächlich ist und widersprechen somit Ihrer getroffenen Aussage in Ihrem Antrag.
Weiterhin widersprechen wir der Feststellung, dass die Kommunen dem Motorradlärm hilflos gegenüberstehen. Mit entsprechend geschulter Polizei und durchgeführten Verkehrskontrollen lassen sich die zu dieser Thematik bestehenden Gesetze konsequent durchsetzen. Dies ist natürlich nicht möglich, wenn genau an dieser Stelle seit Jahren der Rotstift angesetzt wird.
Nun möchten wir auf die einzelnen in Teil II benannten Punkte eingehen und unsere Ansichtsweise darlegen.
Zu Punkt 1. durch Kampagnen, Plattformen für Kooperationen und Maßnahmen wie Lärmdisplays das Bewusstsein für das Störpotenzial von Motorradlärm sowie die Rücksichtnahme der Fahrerinnen und Fahrer zu fördern.
Auch dies wünschen wir uns, um auf einer sachlichen Ebene mit allen Beteiligten in den Austausch zu treten und gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme zu fördern.
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Wir bitten um sachliche Kommentare.